Fehmarnbelt-Querung und Reinfeld

29.03.13 –

Es ist noch nicht zu spät...

Dies war die Kernaussage von Nikola Vagt vom Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung e.V.

Am 08.03.2013 luden der neu gegründete Reinfelder Ortsverband der Grünen gemeinsam mit dem NABU zu einer Informationsveranstaltung über die Auswirkungen der Festen Fehmarnbeltquerung für Reinfeld ein.

Neben der Darstellung der zahlreichen wirtschaftlichen und ökologischen Bedenken wies Frau Vagt auf den voraussichtlich stark zunehmenden Güterverkehr durch Reinfeld hin. Während zur Zeit 49 Güterzüge überwiegend nachts durch unsere Stadt rattern, werden es nach nach der Fertigstellung der Fehmarnbeltquerung prognostizierte 129 sein. Mit Schrecken errechneten die Zuhörer, dass somit alle 6 Minuten ein Güterzug von erheblicher Länge die Stadt Reinfeld durchquert. Wie sich der intensive nächtliche Güterverkehr auf den Personennahverkehr der ohnehin schon stark frequentierten Bahnlinie auswirken wird, lässt sich bisher nur erahnen.

Während vielerorts der Bau der Fehmarnbeltquerung als beschlossene Sache dargestellt wird, veranschaulichte Nikola Vagt, dass dieses Millardenprojekt durchaus noch mit vielen Fragezeichen versehen ist: “Allein die Kosten für die Hinterlandanbindung auf der deutschen Seite haben sich nach Schätzungen des Bundesrechnungshofs von ursprünglich veranschlagten 800 Mio. auf 1,7 Mrd. Euro erhöht. Darin eingerechnet sind noch nicht die anfallenden Mehrkosten für die nötige Sanierung der Fehmarnsundbrücke, die mit weiteren 500 Mio. Euro zu Buche schlagen wird.“
Die Folge von Kostenexplosionen erlebe man zur Zeit bei einem vergleichbaren Projekt unter Beteiligung der Deutschen Bahn (Stuttgart 21). Bereits im Oktober 2008 wies der Bundesrechnungshof auf erhebliche Mängel bei der Planung und der Berechnung der Kosten der festen Fehmarnbeltquerung hin und schon jetzt wird von einer massiven Erhöhung der Baukosten ausgegangen.
Weiterhin wurde von den diskussionsfreudigen Teilnehmern festgestellt, dass Reinfeld, wenn keine Alternativen geschaffen würden, eine geteilte Stadt wäre. Denn die Schranken wären überwiegend geschlossen.

Wie kommt die Feuerwehr im Notfall auf „die andere Seite“?

Wie lang wird der Rückstau der wartenden Autos sein?

Wer zahlt den dann benötigten Bau einer Brücke oder eines Tunnels, damit keine Engpässe entstehen?

Viele Fragen wurden von den Reinfelder Bürgern gestellt und so mancher ging sehr nachdenklich nach Hause.

Der Ortsverband der Grünen möchte hier weiterhin Aufklärungsarbeit leisten und den Kontakt zum Aktionsbündnis aufrecht erhalten, auch um die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, insbesondere für Betroffene außerhalb von Fehmarn, zu prüfen.

de.wikipedia.org/wiki/Feste_Fehmarnbeltquerung

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